Feigenbaum: Süße Früchte seit 12.000 Jahren

Der Feigenbaum zählt zu den ältesten Kulturpflanzen der Erde. In unseren Breitengraden ist die Pflanze in Kübeln sehr beliebt. Eingepflanzt wächst sie in milden Regionen auch im Freien.  

Besonderheiten des Feigenbaums

Der Feigenbaum stammt aus Kleinasien. Der Baum ist bereits seit 12.000 Jahren bekannt und wird als Nutzpflanze sehr geschätzt. Er wird wegen seiner süßen und essbaren grünen bzw. violetten Früchte sehr geschätzt. Beim Kauf solltest Du unbedingt auf eine selbst fruchtende Sorte achten.

Herrlich süße Feigen am Feigenbaum

Standort und Pflanzung des Feigenbaums

Damit Dein Feigenbaum viele schmackhafte Früchte liefert ist es wichtig, dass Du ihn an den richtigen Platz pflanzt.

Die Pflanze ist wärmeliebend und frostempfindlich. Dies erklärt, warum ein vollsonniger und geschützter Standort ideal für den Feigenbaum ist. Als gut bewährt hat sich ein Standort vor einer Steinmauer oder einer Hauswand. Der Feigenbaum nimmt die abstrahlende Wärme gerne an. Zudem ist die Pflanze durch die Wand vor Zugluft geschützt.

Am besten gedeiht der Feigenbaum, wenn Du ihn im Frühjahr pflanzt. Nimmst Du die Pflanzung erst im Herbst vor, kann sich der Baum nicht mehr ausreichend etablieren. Achte beim Pflanzen darauf, dass der Boden leicht sauer ist und reichere ihn zu Anfang mit ein wenig Kompost an. Das Pflanzloch sollte immer 10 % tiefer als der Wurzelballen sein.

Optimal ist ein Gießrand zum Bewässern.

In den ersten Wochen nach dem Pflanzen musst Du den Feigenbaum mäßig wässern. Achte jedoch darauf, dass überschüssiges Gießwasser gut ablaufen kann. Die Wurzeln vertragen keine Staunässe.

Tipp: Avocado anpflanzen, so einfach kannst Du einen Baum aus einem Kern wachsen lassen.

Feigenbaum: Die richtige Überwinterung

Hast Du den Feigenbaum in einem Kübel angepflanzt, dann solltest Du ihn frostfrei, aber hell überwintern lassen. Ideal ist ein helles Treppenhaus oder ein Wintergarten.

Leckere Früchte

Tipp: Leckere Feigen sind perfekt für eine morgentliche Porridge Bowl.

Die Befruchtung des Feigenbaums

Für die Befruchtung Deines Feigenbaums benötigst Du nicht nur einen weiblichen und einen männlichen Part, sondern auch eine Feigenwespe. Die Befruchtung ist hierbei ein sehr komplexes Zusammenspiel, weshalb es ratsam ist, dass Du Dich für ein selbst fruchtendes Exemplar beim Kauf entscheiden solltest.

Der Schnitt des Feigenbaums

Das Kennzeichen von Feigenbäume ist der kurze und gedrehte Stamm. Dabei wächst die Pflanze eher ausladend. Dies bedeutet, dass die Verzweigung schon bei geringer Stammhöhe beginnt. Mit einem Rückschnitt kannst Du den Feigenbaum auslichten. Dazu solltest Du immer bis zum ersten Austrieb Ende Februar warten. So kannst Du gut erkennen, ob die Zweige zurückgefroren sind. Ist dies der Fall, kannst Du auch einen radikalen Rückschnitt wagen. Ansonsten kürzt Du einzelne Triebe, damit diese nicht zu dicht stehen. Schneide dabei immer auf eine Knospe oder eine Verzweigung zurück. Würdest Du den Feigenbaum einfach wachsen lassen, dann entsteht innerhalb weniger Jahre ein regelrechtes Dickicht, das deutlich an Schönheit verliert.

Beginnt ein älterer Feigenbaum von innen zu verkahlen, kannst Du ihn stark zurückschneiden. Allerdings ist hier ein Schnitt im Herbst nicht zu empfehlen.

Beim Schneiden des Feigenbaums solltest Du immer Handschuhe tragen, denn der Saft wirkt reizend auf die Haut. Um den Milchfluss beim Schneiden zu stoppen, kannst Du einfach Wasser auf die Schnittstelle sprühen.

Feigenbaum und die Ernte

In den Mittelmeerländern wird der Feigenbaum zweimal pro Jahr geerntet. Aus den Vorjahrestrieben kannst Du im Juni und Juli die ersten Früchte ernten. Die Früchte sind meist etwas größer als die der zweiten Ernte. Jedoch ist die zweite Ernte deutlich ertragreicher. Die zweite Ernte beginnt an den neuen Trieben ab August und reicht bis in den September. Die Feigen der zweiten Ernte haben einen höheren Zuckergehalt.

Hast Du einen Feigenbaum im Freiland gepflanzt und lebst Du in einem wintermilden Gebiet, kannst Du an geschützten Standorten vor einer Hausmauer Deine eigenen Feigen ernten.

Wann sind Feigen reif?

Die reifen Früchte geben auf Daumendruck leicht nach. Bei einigen Sorten kannst Du die Reife auch an der Schale erkennen. Diese wird dann rissig.

Steckbrief des Feigenbaums

  • Wuchstyp – Kleinbaum oder Großstrauch
  • Wuchshöhe – 3 bis 5 m
  • Wuchsbreite – 3 bis 5 m
  • Wuchseigenschaften – kugelförmig
  • Blütezeit – März bis Juli
  • Blütenform – becherförmig
  • Nährstoffbedarf – sehr hoch
  • Bodenart – lehmig
  • Bodenfeuchte – mäßig trocken bis feucht
  • Giftigkeit – ungiftig
  • Zierwert – Wildobst, Blattschmuck
  • Winterhärte – frostempfindlich

Feigenbaum ist wählerisch, was den Standort angeht

Nicht nur die richtige Feigensorte, sondern auch die Region und hier insbesondere der Standort spielen eine wichtige Rolle beim Anpflanzen des Feigenbaums. Lebst Du nördlich der Alpen, dann solltest Du unbedingt spezielle Kulturfeigen anpflanzen. Diese setzen parthenokarp, also ohne Befruchtung Früchte an.  Ansonsten kannst Du Dich nur an dem schönen Baum erfreuen, wirst aber kaum Früchte ernten.