Wilder Schnittlauch im Profil: Essbar und nicht giftig

Eines vorweg, Wilder Schnittlauch (Allium schoeneprasum) ist essbar und nicht giftig. Er wird ähnlich wie der Schnittlauch aus dem Supermarkt in der Küche für Salate, Pestos und Co. verwendet.

Was genau ist Wilder Schnittlauch?

Du findest ihn auf der Wiese. Er sieht dabei dem echten Schnittlauch sehr ähnlich. In der Zwiebelgattung sind die mehrjährigen Monokotylen die kleinste Zwiebelart. Es handelt sich hier um die einzige Allium-Art, die auf der ganzen Welt zu finden ist.

Ab dem 16. Jahrhundert wurde der echte Schnittlauch in Europa angebaut. Der Wilde Schnittlauch ist deutlich älter. Glaubst Du den ägyptischen und mesopotamischen Aufzeichnungen, wird der Wilde Schnittlauch schon 5.000 v. Chr. verwendet. Er diente schon damals dazu

  • den Appetit anzuregen
  • die Nebenhöhlen zu befreien
  • den Körper von Würmern zu befreien

Zusätzlich wurde der Wilde Schnittlauch als Antiseptikum eingesetzt. Es wurden damit viele Krankheiten  wie

  • Nesselsucht
  • Verbrennungen
  • Wunden
  • Schlangenbisse
  • Insektenstiche

behandelt.

Heute wird der Wilde Schnittlauch ähnlich wie sein heimischer Bruder genutzt. Er wirkt

  • appetitanregend
  • verdauungsfördernd
  • hat eine blutdruck- und cholesterinsenkende Wirkung

Zusätzlich wird das Immunsystem gestärkt.

Woran erkennst Du Wilden Schnittlauch?

Im Volksmund wird er sehr oft auch als falscher Schnittlauch bezeichnet. Wenn Du den heimischen Schnittlauch kennst, kannst Du den Wilden Schnittlauch leicht identifizieren. Die Verwechslungsgefahr bei Wildem Schnittlauch ist somit sehr gering. Beim Wachsen gleicht er eher einem Grasbüschel, jedoch sind die Blattspreiten nicht flach wie beim Gras, sondern hohl und zylindrisch. Die Farbe des Wilden Schnittlauchs ist dunkelgrün mit einem blass-blauen Einschlag.

Der Wilde Schnittlauch gehört zu den ersten Pflanzen des Frühlings. Im Schnitt wird die Pflanze zwischen 25 bis 50 cm hoch. Sie hat ein Aroma mit leichtem Zwiebelgeschmack und wächst häufig zwischen Gräsern oder in Naturgebieten.

Kannst Du Wilden Schnittlauch essen?

Die historische Pflanze wurde früher eher medizinisch eingesetzt. Heute wird Schnittlauch zum Würzen oder als Gemüse sautiert verwendet.

Der Wilde Schnittlauch verleiht Eintöpfen und Suppen eine delikaten Zwiebelgeschmack. Du kannst die Halme auch einlegen. Somit ist Wilder Schnittlauch essbar. Dies gilt für alle Teile der Pflanze. Das gilt natürlich auch für die attraktiven lila Blüten. Es sieht sehr dekorativ aus, wenn Du damit Salate oder Suppen dekorierst.

Der Wilde Schnittlauch ähnelt sowohl dem Bärlauch als auch den wilden Zwiebeln, um nur zwei Vertreter zu nennen. Sowohl der Wilde Schnittlauch als auch der Bärlauch und die wilden Zwiebeln gehören zur Allium-Familie. Alle drei haben ein ausgeprägtes Aroma.

So kannst Du Wilden Schnittlauch verwenden

Die Verwendungsmöglichkeiten sind riesig. Frisch eignet er sich sehr gut als frisch-scharfe Würze in

  • Suppen
  • Eintöpfen
  • Fleischgerichten
  • Fischgerichten
  • auf Flammkuchen
  • auf Butterbrot
  • in Dips
  • in Aufstrichen

Du solltest den Wilden Schnittlauch genau wie die heimischen Sorten nicht zu lange erwärmen, da das Würzkraut seine Schärfe verliert. Gib am besten die Röllchen erst nach dem Garprozess zu Deinen Speisen.

Wilder Schnittlauch ist schärfer als Bärlauch. Daher solltest Du beide Pflanzen nicht in zu großen Mengen gleichzeitig verwenden.

Um das volle Aroma des Wilden Schnittlauchs zu genießen, solltest Du die Halme immer mit einer scharfen Küchenschere schneiden. So kannst Du verhindern, dass zu viel von dem Saft der Halme ausläuft und verloren geht.

Wie wird Wilder Schnittlauch geerntet?

Auf keinen Fall darfst Du die Brutzwiebeln aus der Erde reißen. Dank der Brutzwiebeln kann sich die Pflanze unterirdisch doch Tochterzwiebeln vermehren. Schneide die Halme immer mit einer Schere ab.

Der Wilde Schnittlauch ist sehr robust und Du kannst ihn bereits ab März ernten. Die Erntezeit reicht hier bis zur Frostperiode.

Wie lagerst Du Wilden Schnittlauch?

Wenn Du die Halme kalt abgewaschen und abgetropft hast, kannst Du diese für ein paar Tage im Kühlschrank aufbewahren. Hast Du allerdings auf Vorrat gesammelt, dann kannst Du die trockenen Halme auch einfrieren.

Achte beim Abwaschen darauf, dass kein Wasser in die Halme läuft. Dazu spülst Du ihn am besten von der Blattspitze abwärts ab.

So pflanzt Du Wilden Schnittlauch um

Du hast beim Wandern am Waldrand ein wenig Wilden Schnittlauch mit Wurzeln ausgegraben. Zu Hause in Deinem Garten kannst Du diesen Klumpen direkt einpflanzen. Übrigens fühlt sich der Wilde Schnittlauch in einem lockeren, steinigen und kalkreichen Boden sehr wohl. Sehr oft findest Du ihn in Flachmooren, auf feuchten Wiesen, Streuwiesen und an Bachufern. Die Orte sind meist halbschattig bis sonnig.

Eine andere Möglichkeit den Wilden Schnittlauch in Deinen Garten zu bekommen, ist es Samen zu kaufen. Diese säst Du 8 bis 10 Wochen vor dem letzten Frühlingsfrost in Deinen Innenräumen aus. Sobald Du den Boden im Garten bearbeiten kannst, kannst Du die kleinen Sämlinge ins Freiland bringen.

Tipp: So wird ein Feigenbaum gepflanzt.

Wilder Schnittlauch besser als sein Ruf

Aus Unwissenheit wirst Du immer wieder hören, dass Du bloß die Finger von Wildem Schnittlauch lassen sollst. Er wäre nicht nur giftig, sondern auch voller Parasiten. Diese Aussagen sind alle falsch und Du musst Dir  keine Gedanken machen, wenn Du beim Wandern Wilden Schnittlauch findest und diesen mit nach Hause nimmst. Da er intensiver als der heimische schmeckt, wirst Du ganz. Neue Geschmackserlebnisse bei bekannten Speisen haben. Es lohnt sich also in jedem Fall für Dich raus in die Natur zu gehen und nach Wildem Schnittlauch Ausschau zu halten.