Problemfall Tauben – Das kann getan werden

Tauben gehören zu den nicht immer gerne gesehenen Vögeln. Dies liegt einerseits daran, dass sie diverse Krankheiten übertragen, anderseits machen sie Lärm und hinterlassen eine große Anzahl an unansehnlichen Kotflecken auf dem Balkon und im Garten. Ihr Besuch verzückt eben aus diesen Gründen nicht jeden Haus- und Gartenbesitzer. Nachfolgend ein paar allgemeine Informationen über Tauben und einfache Tipps für den Umgang.

Weshalb viele Hausbesitzer Tauben vertreiben möchten

Tauben fühlen sich gerade in Innenstädten und Hinterhöfen besonders wohl. Ihr Besuch ist bei den vielen Menschen nicht gerne gesehen, denn Straßentauben sind potenzielle Krankheitsüberträger. Bisher konnten bei ihnen verschiedene humanpathogene Viruskrankheiten nachgewiesen werden. Mit ihrem Kot verunreinigen sie Gärten, Balkone, Dächer, Autos, Wäschespinnen etc.

Tauben errichten sich verhältnismäßig einfache Nester, oftmals an geschützten Orten, wie Dachvorsprüngen, breiten Fenstersimsen oder Balkonen. Sie vermehren sich zudem sehr schnell und kommen selten alleine. Daher ist es wichtig, frühzeitig zu reagieren, allerdings ohne ihnen Schaden zuzufügen! Je länger sie sich bereits eingenistet haben, desto schwerer ist es, sie später wieder loszuwerden. Es gibt eine Menge hilfreicher Tipps, gegen Tauben auf dem Balkon.

Welche Taubenarten gibt es in Deutschland?

Die Stadttaube: Sie ist die wohl bekannteste Taubenart und mittlerweile in fast allen großen menschlichen Siedlungen der Welt heimisch. Sie gehört zu den erfolgreichsten Vogelarten weltweit und ist ein wahrer Lebenskünstler. In vielen deutschen Städten ist diese Taubenart zu einem echten Problem geworden. Zu ihrer Abwehr werden Netze aufgehängt, Stacheln angebracht und ihre Fütterungen verboten.

Die Hohltaube: Mit einer Spannweite von über 50 cm bei einem ausgewachsenem Tier ist sie ca. so groß wie die Stadttaube. Die leicht orange Brust und die grünen Flecken an den Seiten des Halses sind bei dieser Taubenart markant. Der Rest ihres Körpers ist, wie bei den meisten Taubenarten, blau-grau. Felder, aber auch größere Parkanlagen, sind der Lebensraum der Hohltaube. Sie ernährt sich rein pflanzlich, von Beeren, Samen, Knospen, etc.

Die Ringeltaube: Sie gilt als die größte Taubenart Deutschlands. Dennoch ist die Ringeltaube nicht viel größer als normale Haustauben. Typische Merkmale dieser Taubenart sind die gelben Augen, der rötliche Schnabel und ein kleiner, weißer Fleck am Schnabel. Sie ernährt sich vorwiegend auf Bäumen (beispielsweise Eicheln), aber auch auf landschaftlich genutzten Böden. Die Ringeltaube wohnt überall dort, wo es ausreichend Nahrung und Bäume gibt. Daher kann ihr Lebensraum auch eine große Grünanlage am Stadtrand sein. Gerade dann, wenn er nicht weit entfernt von Landwirtschaftsflächen liegt.

Die Turteltaube: Auch diese Taubenart kommt in Deutschland häufig vor. Diese Taubenart ist etwas kleiner als die bekannte Haustaube. Die unteren Rückenfedern sind braun, unter dem Gesicht, am Hals, ist die Turteltaube rot. Ihr Lebensraum sind überwiegend Wiesen, Wald und Felder. In städtischen Gegenden kommt diese Taubenart in größeren Gärten und Parks vor. Sie ernährt sich, ähnlich wie die Hohltaube, vorwiegend von Pflanzen und Samen.

Die Türkentaube: Bei dieser Taubenart sind die weiß umringten, roten Augen und das beige Federkleid auffallend. Die Türkentaube lebt gerne in menschlichen Siedlungen, dort ernährt sie sich von Abfällen. In der freien Natur gehören, wie bei den meisten anderen Taubenarten auch, vorwiegend Beeren und Samen zu ihrer Hauptnahrung. Ursprünglich kam die Türkentaube nur in Asien vor, daher stammt ihr Name. In den letzten 100 Jahren verbreitete sie sich langsam von der Türkei nach Europa. Die letzten Teile Europas, wie beispielsweise Portugal hat die Türkentaube in den vergangenen beiden Jahrzehnten besiedelt. Mittlerweile ist sie in fast allen Teilen unseres Kontinents heimisch, außer in besonders kalten Gegenden, wie Nord-Skandinavien.

Warum gibt es so viele Tauben?

Viele ärgern sich täglich über Tauben, ob beim Spaziergang durch den Park, beim Einkauf in der Stadt, im Garten oder auf dem eigenen Balkon. Viele Menschen fragen sich, woher die Tauben kommen. Die Tauben unserer Städte sind Nachkommen der Brief- und Haustauben, die der Mensch einst selbst für seine Zwecke gezüchtet hat. Auf Dachböden gehalten, dienten Brieftauben dem Menschen zur Kommunikation und Haustauben zur Fleischgewinnung. Im Gegensatz zu den wilden Taubenarten, liegt es den Stadttauben nicht in den Genen, sich selbstständig Nahrung zu suchen. Es ist daher also kein Wunder, dass wir sie vor allem dort antreffen, wo Essensreste übrig bleiben.

Auch weiß-gefleckte oder weiße Tauben werden oft in Städten gesichtet. Bei ihnen handelt es sich um speziell gezüchtete Tauben, die an Hochzeiten freigelassen wurden. Auch sie sind nicht für das Überleben in der wilden Natur geeignet. Wie auch Brieftauben, finden diese Tauben oftmals nicht mehr nach Hause, enden in Städten und sind dort auf sich allein gestellt.

Was kann getan werden?

Neben privaten Maßnahmen, finden bereits einige Städte eine allgemeine Lösung, wie Taubenschläge. In Taubenhäusern und Taubenschlägen finden die Tiere Futterstelle und Nistplatz. Dadurch soll die Verunreinigung durch Tauben an öffentlichen und privaten Orten eingedämmt werden. Dort können Taubeneier gegen Gipseier getauscht werden, um den Bestand langfristig zu verringern.

Die Ursache einer Taubenplage auf dem Balkon kann im Umfeld der Wohnung liegen. Zieht ein Restaurant oder Café in der Nähe Tauben an, kann das an der Müllhygiene des Lokals liegen. Bleiben dort Müll oder Essensreste nach Ladenschluss übrig, zieht dies Tauben (auch andere Tiere, wie Ratten) an. In diesem Fall kann das Problem dem Besitzer kommuniziert werden. Auch Gäste können freundlich darauf hingewiesen werden, Tauben nicht zu füttern. In einigen deutschen Städten ist dies bereits verboten.

Keine Gewalt anwenden

Eine Taubenplage kann lästig sein. Es gibt jedoch viele hilfreiche Tipps, das Problem friedlich in den Griff zu bekommen. Von gewalttätigen Aktionen gegen Tauben sollte auf jeden Fall abgesehen werden, denn es ist nicht erlaubt, Tauben zu töten oder ihnen Schaden zuzufügen. Es drohen zurecht drakonische Strafen bei Zuwiderhandlung. Abwehrsysteme, die die Tiere verletzten können, sind keinesfalls nicht erlaubt. Darüber hinaus dürfen Tauben weder vergiftet, noch mit chemischen oder ätzenden Substanzen gefährdet werden.