Eine Trockenmauer ist nicht nur eine schöne Zierde für deinen Garten, es kann auch einiges an Kopfschmerzen sparen. Wer einen Garten mit einer schiefen Einkerbung besetzt weiss, wie nervtötend es sein kann, einfache Tätigkeiten wie Rasenmähen zu vollziehen. So rutscht man zum Beispiel gerne mal zur Seite ab und der Rasenmäher steckt auf einmal fest. Die Lösung? Eine Mauer! Diese begradigt nämlich den Verlauf der Erde und sieht gleichzeitig auch noch schön aus.
Trockenmauer beschreibt erstmal eine Mauer, die ohne Mörtel oder anderes Bindemittel gelegt wird. Das bedeutet meistens, dass Natursteine aufeinander geschichtet werden, die dann sich dann gegenseitig stützen.
Warum eine Trockenmauer?
Inhalt auf einen Blick
Es muss nicht immer ein Mörtel- und Streifenfundament sein. Viele Leute denken, dass die klassische Methode bis auf ihr Aussehen keine Vorteile hat, aber das stimmt nicht ganz: Tatsächlich bedeutet der Bau von trocken geschichteten Gartenmauern unter anderem weniger Aufwand – ein einfacher Aufbau frisst gegenüber anderen Mauernarten nicht so viel Zeit und sieht auch noch klasse aus. Außerdem bietet eine Trockenmauer, durch all ihre kleinen Fugen und Ritzen der heimischen Flora und Fauna wichtigen Schutz.
So können unter anderem Bienen, Eidechsen Käfer und sonstige Tierchen die für das Ökosystem wichtig sind hier einen Ruheplatz finden. Einige kreative Köpfe pflanzen auch gerne Kräuter oder kleinere Pflanzen in den Fugen der Mauer. Nicht nur ein besonderes Spektakel für jeden Gast sondern eben auch praktisch.Trockenmauern werden meist hauptsächlich als Stützmauern am Hang, als Hochbeet oder freistehend zur Unterteilung des Gartenbereichs verwendet.
So baust du deine eigene Gartenmauer
Als Fundament brauchst du schlicht und einfach einen 40 bis 50 cm tiefen Graben. Dann benötigst du noch Sand und Kies um diesen zu verdichten. Das ist vor allem für einen guten Halt der Mauer bei Regen und Schlamm wichtig! Dann kannst du auch schon anfangen, die einzelnen Steine aufeinanderzureihen. Wir empfehlen entweder Steine aus deinem Garten, falls du sowieso welche hast oder Natursteine. Eine tolle Alternative, wenn du sowieso auf den Baumarkt zurückgreifen musst sind natürliche Granit oder Sandsteine. Diese sehen wunderbar aus und sind nicht sonderlich teuer. Allerdings muss man bei Gestein wie Sandstein natürlich aufpassen, da der Regen viel davon wegtragen kann. Trotzdem halten die Steine meistens für mehrere Jahre, sodass jeder Liebhaber des rot gelblichen Felsen auf ihre Kosten kommen können.
Das beste an den Natursteinen? Innerhalb einer Trockenmauer müsse sie nie komplett gleichmäßig verlegt werden. Das erlaubt ein einzigartiges Design und verleihen deiner Mauer einen naturellen und robusten Charakter.
Wichtig: Informiere dich vor dem Bau über Bestimmungen in der jeweiligen Landesbauordnung sowie die eventuell geltenden kommunalen Vorschriften des örtlichen Bebauungsplans. Man kann leider nicht überall eine Mauer aus dem nichts aus dem Boden stampfen.
Wichtig: Großzügig planen! Bei Naturstein sollte immer etwa 20 % mehr Material eingeplant werden, da nicht alle Steine genau aneinanderpassen.
Schritt für Schritt eine Trockenmauer bauen
Fundament für Trockenmauer bauen
Die Grube für das Fundament deiner Trockenmauer sollte um die 40 Zentimeter fassen. Dieses hebst du ganz einfach mit einer Gartenschaufel aus. Jetzt ist auch die Möglichkeit um sämtliches Unkraut rund um die Grube zu entfernen. Das ist vor allem wichtig, damit sich innerhalb der Mauer nicht später Gartenstörenfriede festsetzen.
Als generelle Regel für die Breite des Fundaments gilt: ungefähr ein Drittel der späteren Mauerhöhe. Wir empfehlen dabei: Lieber immer ein bisschen mehr Raum einplanen als notwendig. Später lässt sich der Überschuss mühelos wieder zuschütten.
Fundament vorbereiten
Jetzt gilt es noch das Fundament stabil zu halten. Wie vorher erwähnt brauchst du dafür eine Schotter/Sand Schicht. Dafür nimmst du eine Ratio von ungefähr 3:1 Schotter zu Sand. Wieviel Schotter und Sand du ungefähr brauchst hängt leider ganz von der Beschaffenheit deines Bodens ab. Schlammige Böden brauchen meist etwas mehr, während trockene Böden weniger Bedarf besitzen. Für den Start ist eine ungefähr 30cm Schotter Schicht mit circa 10 Zentimetern Sand allerdings eine gute Richtlinie, von der man ausgehen kann.
Es ist besonders wichtig, dass du den Sand so gut wie möglich verteilst. Das geht am besten mit einem Rechen oder ähnlichen. Genauso solltest du dein Fundament so gut wie möglich festtreten. Wer kann, greift da am besten zu einem sogenannten Rüttler. Dieser stampft automatisch immer wieder auf den Boden und verdichtet den Sand somit in windeseile. Wer sich keinen leihen kann oder keinen hat, der muss leider selbst hand anlegen. Mit ein bisschen Zeit und ordentlich Schweiß kann man den Sand sonst auch mit seinen Füßen platttreten. Dies wird aber nie so eben wie mit einem Rüttler werden.
Drainagerohr für die Trockenmauer einbauen
Ein Drainagerohr zu haben ist äußerst wichtig. Es beschützt deine Mauer nämlich vor dem eventuellen Einbruch, sollte es mal heftiger Regnen. Wichtig ist hier nur, dass du das Rohr in einem leichten Gefälle anlegst, damit das Wasser auch gut herausfließen kann.
Hast du kein natürliches Gefälle an dem Ort, an dem du die Trockenmauer bauen möchtest, kannst du mit der Kies und Sandmischung mit der du dein Fundament baust etwas nachhelfen. Bette den oberen Teil des Rohr einfach in etwas mehr Sand ein als den unteren Teil und lege ihn somit etwas höher.
Erste Reihe legen
Jetzt gehts ans eingemachte: Die erste Steinschicht wird gelegt. Bevor du die Hinterfüllung unternimmst, empfehlen wir eine kleine vorübergehende Stütze aus Steinen zu errichten. Wenn du noch größere Fugenräume gelassen hast, dann schließ diese jetzt mit Kies, kleineren Steinen oder Erde.
Wenn du besonderen Wert darauf legst, dass die Mauer schön gerade wird, empfehlen wir dir, eine Richtschnur anzusetzen. Dafür nimmst du einfach ein Seil oder ein altes Stück schnur und bindest es an den jeweiligen Enden der Mauer an. Am besten Steckst du dafür zwei Stöcke oder ähnliches in den Boden. Die Schnur sollte fest gespannt sein. Wenn du alles richtig gemacht hast, solltest du jetzt einen Faden haben, an dem du dich orientieren kannst. Alternativ kannst du auch mit einer Wasserwage überprüfen, ob deine Trockenmauer gerade ist.
Die darauffolgende zweite Reihe muss du versetzt aufsetzen. Du kannst dabei auf jeden Fall in einem etwas anderen Mustern legen, allerdings solltest du darauf achten, keine Kreuzfugen zu erstellen. Diese brechen gerne mal nach kürzerer Zeit unter Druck und können im Endeffekt die gesamte Mauer mit sich reißen.
Tipp: Es bietet sich an, die allererste Schicht aus sehr dicken, schweren und großen Steinen zu legen, damit das Fundament gesichert ist. Du kannst dich dann nach weiter oben hin mit kleineren Steinen zufrieden geben, die schöner aussehen.