Sauerampfer gehört zur Pflanzenart der Familie Knöterich Gewächse. Er wird sowohl als Wildgemüse als auch als Heilpflanze eingesetzt. Wir zeigen Dir im Folgenden, was Du mit der Pflanze alles machen kannst.
Wie sieht der Sauerampfer aus?
Inhalt auf einen Blick
Es handelt sich hier um eine ausdauernde krautige Pflanze, die eine Wuchshöhe von 30 bis 100 cm erreichen kann. Zur Überdauerung kommt ein faseriges Rhizom mit kräftigen Sprosswurzeln zum Einsatz.
Die Blätter im unteren Bereich sind langgestielt und von länglicher Form, während die oberen Blätter eher pfeilartig sind.
Der Wiesen-Sauerampfer blüht von Mai bis August. Dabei sind die relativ kleinen Blüten auffallend rot.
Wo kommt Sauerampfer vor?
Ursprünglich kommtdas Gewächs aus Europa, Asien, Nordafrika und Australien. Du findest ihn sowohl im Tal als auch in den Alpgebieten. Der Boden ist meistens mäßig trocken bis feucht. Des Weiteren bevorzugt der Sauerampfer ein saures Bodenmilieu mit einem pH-Wert unter 7, sowie mäßige Nährstoffe und ein wenig pflanzenverfügbares Phosphor. Im Idealfall ist der Boden locker-tiefgründig und besteht aus Lehm, Ton oder Torf.
Steckbrief des Gewächses
- Botanischer Name: Rumex acetosa
- Deutscher Name: Wiesen-Sauerampfer
- Gattung: Ampfer (Rumex)
- Familie: Knöterich Gewächse
- Weitere Namen: Großer Sauerampfer, Sauerlump, Blacke in der Schweiz
- Blütezeit: Mai bis August
- Blütenfarbe: rot
- Vorkommen: mit rund 130 Arten in den gemäßigten Regionen der Nordhalbkugel
- Wuchshöhe: 30 bis 100 cm
- Essbare Teile: Blätter, Triebe, Samen und Wurzeln
- Inhaltsstoffe: Vitamin C, Eisen, Carotin, Oxalsäure, Flavonoide
- Verarbeitung: in kleinen Mengen roh genießbar; größere Mengen sollten ausgekocht oder gewässert werden
- Verwechslungsgefahr: Mit den Blättern des Aronstabes
Sauerampfer sorgt für Probleme in der Landwirtschaft
Fragst Du einen Bauern, wird er von Sauerampfer nicht gerade begeistert sein. Dies liegt daran, dass die Samen mehrere Jahre im Boden überleben. Selbst in der Gülle bleiben die Samen keimfähig. Dies sorgt dafür, dass der Sauerampfer sich an günstigen Orten in großen Mengen ausbreitet und dabei die wertvollen Futtergräser verdrängt. Selbst in Silage und Heu lässt sich Sauerampfer nur schwer konservieren und Tiere meiden das Futter.
Die Bekämpfung ist problematisch, denn mit seinem bis zu 1,5 m langen Speicherwurzeln bleibt er auch bei Trockenheit regenerationsfähig.
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Die Inhaltsstoffe: Reich an Vitamin C
Der Sauerampfer ist reich an Vitamin C. Du kannst ihn sowohl roh als auch gekocht als Wildgemüse verzehren.
Jedoch kommt es insbesondere bei Kindern durch den sehr hohen Gehalt von Kaliumhydrogenoxalat bei reichlichem Genuss der Blätter zu einer schweren Oxalat Vergiftung. Durch die Oxalsäure wird die Bildung von Nieren- und Blasensteinen gefördert.
Aus diesen Gründen kommt es auch oft zu Vergiftungen bei Weidetieren. Gerade Schafe sind hier sehr empfindlich. Rinder dagegen sind deutlich widerstandsfähiger.
Wie kannst Du Sauerampfer verwenden?
Willst Du in der Natur Sauerampfer sammeln, dann sollte er nicht von überdüngten Feldern kommen. Des Weiteren solltest Du nur Pflanzen sammeln, deren Blätter unversehrt sind, da ältere Pflanzen mit Löchern in den Blättern meistens unbekömmlich sind.
Du kannst Sauerampfer ähnlich wie Spinat zubereiten und bekommst ein Gemüse mit einem würzigen Geschmack. Auch als Salat oder in Suppen kannst Du Sauerampfer verwenden.
In der Volksmedizin wurde Sauerampfer schon immer als harntreibendes Mittel zur Blutreinigung genutzt. Außerdem soll die Pflanze das Immunsystem stärken. Bei Hautleiden oder Erkrankungen der Mundschleimhaut wurden Breiumschläge eingesetzt. Einen Sud aus den Wurzeln wurde bei der Behandlung von Gelbsucht, Steinleiden und bei inneren Blutungen verabreicht.
Auch heute kommt der Sauerampfer in der Homöopathie zum Einsatz. Er wird bei juckenden Hautkrankheiten ebenso verordnet wie bei Krämpfen und bei Halsschmerzen.
Übrigens gehörtdas Gewächs zu den typischen 7 Kräutern, die in einer echten Frankfurter Grünen Soße nicht fehlen dürfen.
Bei Problemen mit der Verdauung kannst Dudas Gewächs als Heilmittel einnehmen. Leidest Du unter Eisenmangel solltest Du auf Sauerampfer verzichten, denn durch die Oxalsäure wird die Aufnahme von Eisen verhindert.
Weitere Verwendung des Gewächses
- Junge Blätter – roh im Salat oder für Kräuterquark bzw. Kräuterbutter
- Gegart – in Suppen, Omeletts, Gemüse oder zu Fleisch
- Junge Triebe und Blütenknospen – gegart als würzige Beilage
- Samen – getrocknet im Winter als Keimsaat oder zur Zubereitung von Tee
Allerdings kannst Dudas Gewächs nicht trocknen, um ihn im Winter zu nutzen. Er muss immer in Wasser eingefroren oder in Öl eingelegt werden.
Sauerampfer solltest Du nie in eisenhaltigen Töpfen garen, denn die Speisen nehmen dann einen metallischen Geschmack an.
Sauerampfer im Garten anbauen
Du kannst die Pflanze auch in Deinem Garten kultivieren. Dazu bringst Du die Samen Mitte März in den feuchten Boden. Später kannst Du die Pflanzen vereinzeln. Zur Ernte pflückst Du nur die jungen Blätter.
Im August ist nochmals eine Spätaussaat möglich. Die Ernte erfolgt hier aber erst im nächsten Jahr.
Vielseitig nutzbares Kraut aus der Natur
Du kannst das Gewächs vielseitig nutzen. Zum einen kannst Du damit Deinen Speiseplan aufpeppen und zum anderen kannst Du praktisch alle Teile der Pflanze als Heilmittel verwenden. Bevor Du zum Sammeln von Sauerampfer losziehst, solltest Du Dich ausgiebig mit der Pflanze befassen, denn es gibt ein paar Punkte, die Du unbedingt beachten musst, damit die positive Wirkung des Sauerampfers nicht in das Gegenteil umschlägt.