Eisbären sind beeindruckende Tiere, die ausschließlich in der Arktis leben. Wie kaum ein anderes Tier stehen Eisbären für die dramatische Entwicklung durch den Klimawandel und dessen Einfluss auf Tierarten und deren schrumpfenden Lebensraum.
Hier leben Eisbären
Inhalt auf einen Blick
Die Verbreitung von Eisbären ist zirkumpolar, was bedeutet, dass sie in der gesamten Polarregion rund um den Nordpol vorkommen. Es gibt insgesamt mehrere Populationen von Eisbären, die in verschiedenen Regionen leben. Die meisten Eisbären verbringen das ganze Jahr über ihre Zeit an den Küsten oder auf dem Meereseis, um dort Robben zu jagen. Eisbären bevorzugen Gebiete, in denen das Eis durch Wind und Meeresströmungen in Bewegung bleibt und immer wieder aufgerissen wird, wodurch eisfreie Stellen entstehen, auch Polynjas genannt. Im Sommer halten sich Eisbären überwiegend an den südlichen Rändern des Treibeises auf und wandern mit Wintereinbruch südwärts, den offenen Stellen folgend.
Eine bemerkenswerte Ausnahme bildet die Südküste der Hudson Bay in Kanada, wo die Eisbären im Sommer gezwungen sind, an Land zurückzukehren. Nach kilometerweiten Wanderungen ins Landesinnere müssen sie sich dann mit dem Wenigen begnügen, was ihnen Tundra und Taiga an Nahrung bieten. Trotzdem sind Eisbären keine ausgesprochenen Wanderer, wie lange Zeit angenommen wurde. Es gibt auch standorttreue Populationen, die sich beispielsweise im Wapusk-Nationalpark und im Ukkusiksalik-Nationalpark aufhalten.
Die nördlichste geographische Breite, auf der Eisbären beobachtet wurden, beträgt 88°, während die am weitesten südlich vorkommenden Tiere entlang der Hudson Bay und der Nordwestküste der James Bay zu finden sind. Vereinzelt werden Eisbären auch auf Neufundland und Island gesichtet.
Eisbären sind tagaktiv und vor allem während des ersten Tagesdrittels in Bewegung. Eisbären sind beeindruckende Jäger, die sich perfekt an die harschen Bedingungen in der Arktis angepasst haben. Im Gegensatz zu anderen Bärenarten halten sie keine Winterruhe, da der Winter für sie optimale Bedingungen zur Robbenjagd bietet. Bei extremen Wetterverhältnissen lassen sie sich einschneien und trotzen so auch starken Schneestürmen. Nur trächtige Weibchen benutzen Höhlen.
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Der Eisbär ist bedroht und sein Lebensraum schrumpft
Die Eisbärenpopulationen sind aufgrund des Klimawandels gefährdet. Die Erderwärmung hat zur Schmelze des Meereises geführt, was den Lebensraum der Eisbären einschränkt und die Jagd auf Robben erschwert. Die Folgen sind weniger Nachwuchs und ein schlechterer Zustand der Tiere.
Der Klimawandel hat erhebliche Auswirkungen auf die Eisbären, ebenso wie auf andere in den Polarregionen lebende Kreaturen. Aufgrund des Rückgangs des Meereises in der Arktis müssen Eisbären auf der Suche nach Nahrung nach Norden ziehen, was zu Konflikten mit den Bewohnern dieses Gebiets führen kann. Außerdem haben weibliche Eisbären eine kürzere Zeit, um ihre Jungen aufzuziehen, bevor das Eis im Frühjahr taut, was ebenfalls auf den Klimawandel zurückzuführen ist.