Kleine rote Spinnen – so wird man Spinnmilben los

Insbesondere bei warmer und trockener Witterung werden kleine rote Spinnen, besser bekannt als Spinnmilben zur Plage. Wegen ihrer Größe werden die kleinen Plagegeister oft erst sehr spät entdeckt. Du kennst das bestimmt. Wir zeigen Dir, wie Du die Tierchen schnell erkennst, sie los wirst und ihnen vorbeugen kannst.

Aussehen der kleinen roten Spinne

Biologisch gesehen handelt es sich hier tatsächlich um Spinnen und nicht um Insekten, wie immer wieder behauptet wird. Ausgewachsene Tiere haben vier Beinpaare und mit 0,2 bis 0,6 mm Größe kannst Du sie mit bloßem Auge kaum erkennen. Meist merkst Du erst, dass etwas nicht stimmt, wenn der Befall mit der kleinen roten Spinne bereits stark ausgeprägt ist und Deine Pflanzen die ersten Schäden zeigen.

Spinnmilben saugen mit ihren kleinen Stechborsten den Zellsaft aus den Blättern der Pflanzen. Teilweise sind sie auch in der Lage kleine nahezu unsichtbare feine Gespinste zu weben.

Die Rote oder gemeine Spinnmilbe (Tetranychus urticae) ist hierbei die bekannteste. Die Tiere sind eigentlich nicht rot, sondern eher durchsichtig. Ihre Färbung  ist abhängig von Nahrungsangebot und Jahreszeit.

  • Farbgebung – rot, grün, braun oder gelb
  • Rote Farbe – nur bei wenig Nahrung oder bei Kälte
  • Ovalere und gewölbter Körper
  • Lange Borsten und helle Warzen

Kleine rote Spinnen – häufig befallene Pflanzen

In erster Linie werden von der kleinen roten Spinne Zier- und Nutzpflanzen befallen. Dazu zählen:

  • Bohnen
  • Erbsen
  • Kartoffeln
  • Gurken
  • Tomaten
  • Weinreben
  • Johannisbeeren
  • Diverse Zimmerpflanzen

Zu den am häufigsten befallenen Zimmerpflanzen gehören:

  • Wachsblumen
  • Primeln
  • Hibiskus
  • Buntnesseln
  • Veilchen
  • Schusterpalmen
  • Anthurien

Lebensweise der kleinen roten Spinnen

Bei trockenem und warmem Klima vermehrt sich die kleine rote Spinne sehr schnell. Optimale Temperaturen liegen zwischen 22 und 28 Grad.

Du kannst die kleine rote Spinne nur schwer bekämpfen, denn sie vermehrt sich sehr schnell. In den wenigen Wochen, die ein Weibchen lebt, legt es bis zu 100 Eier, aus denen sich schon nach 3 Tagen Larven entwickeln. Diese sind innerhalb einer Woche geschlechtsreif und legen wieder Eier. So können in nur einem  Sommer bis zu 7 Generationen heranwachsen. Selbst bei tiefsten Minusgraden können die Weibchen überleben, um sofort wieder aktiv zu werden, wenn die Umgebungsbedingungen stimmen.

Die kleine rote Spinne im Zimmer ist nicht der einzige Ort, wo Du den Schädling finden kannst. Sehr oft entdeckst Du auch kleine rote Spinnen an der Wand oder ganz bekannt die kleine rote Spinne auf Steinen im Garten.

Wie sieht das Schadbild aus?

Die kleine rote Spinne findest Du in erster Linie an den Blattunterseiten. Dort legen sie auch ihre Eier ab. Mit bloßem Auge kannst Du die kleine rote Spinne nicht erkennen. Daher solltest Du auf die folgenden Schadbilder achten:

  • Verfärbung der Blätter – werden deutlich heller als üblich
  • Silbriger Glanz auf der Blattunterseite
  • Weiße, sehr kleine Sprenkelungen der Blätter
  • Entstehen von bräunlich-roten Flecken auf den Blättern
  • Blätter rollen sich und werden abgeworfen
  • Feinste Gespinste an den Blättern und Trieben
  • Kümmerwuchs

Die Bekämpfung

Je früher Du die kleine rote Spinne entdeckst, umso größer sind Deine Chancen etwas gegen sie auszurichten.

  • Einsatz von Nützlingen – In einem Gewächshaus kannst Du die Raubmilbe einsetzen. Diese verspeist mit Appetit die Spinnmilben in allen Stadien.
  • Nachhaltige Spritzmittel – Bei einem kleinen Befall, kannst Du es mit selbst hergestellten Spritzmitteln versuchen. Bewährt haben sich hier die Brennnessseljauche und der Ackerschachtelhalmsud.  
  • Schädlingsbekämpfungsmittel bzw. Insektizide – Herkömmliche Insektizide helfen nicht, da es sich bei der kleinen roten Spinne nicht um ein Insekt handelt. Du kannst hier zu Akarizid greifen, ein Mittel speziell gegen diesen Schädling.

Zu den Hausmitteln gehören:

  • Dusche mit Wasser
  • Kaliseifen Lösungen
  • Rapsöl Lösungen
  • Pflanzen Sud

Bei den Nützlingen greifst Du am besten zu:

  • Raubmilben
  • Florfliegen
  • Marienkäfer
  • Ameisen

Tipp: Hier erfährst Du alles über die Tibouchina – Alles über den Veilchenbaum

So kannst Du vorbeugen

Da Du die kleine rote Spinne meist erst sehr spät entdeckst, ist es besser, wenn Du vorbeugst. Hier gibt es ein paar Tricks.

  • Erhöhe die Luftfeuchtigkeit
  • Gewächshäuser regelmäßig lüften
  • Pflanzen gerade in Trockenzeiten ausreichend gießen
  • Pflanzen mulchen
  • Stützstäbe und ähnliches vor jeder Verwendung reinigen
  • Pflanzen ausgewogen düngen – vermeide eine Überdüngung mit Stickstoff
  • Dünge kaliumbetont
  • Optimal ist eine organische Düngung, denn hier kommt es selten zur Überdüngung

Abspritzen mit Wasser

Um die kleine rote Spinne loszuwerden, kannst Du die Pflanzen auch mit Wasser abspritzen. Bei Zimmerpflanzen steckst Du diese ohne Topf in eine Tüte. Dann duschst Du die Pflanze. Mit dem abfließenden Wasser werden die meisten kleinen roten Spinnen weggeschwemmt.

Der kleinen roten Spinne Herr werden

Die kleine rote Spinne ist ein echtes Ärgernis, egal ob an Deinen Zimmerpflanzen oder im Garten. Hast Du endlich ein gut wirksames Mittel gefunden, kann es Dir passieren, dass Du es beim nächsten Einkauf nicht mehr bekommst. Es kann sein, dass Du viele verschiedene Mittel ausprobieren musst, um endlich das Passende zu finden, denn die kleinen Tiere entwickeln sehr schnell Resistenzen gegen die Mittel. Du darfst dabei jedoch nicht vergessen, dass die kleine rote Spinne zu den hartnäckigsten Schädlingen gehört und Du in jedem Fall etwas tun musst.