Winterharte Kakteen Überwintern – So klappts

Winterharte Kakteen überwintern klingt erstmal einfach, ist aber einiges komplexer als es klingt. Kakteen sind nicht gerade eine in Deutschland heimische Spezies. Deshalb läuft bei Winterharten Kakteen auch der Überwinterungsprozess etwas anders ab, als bei normalen Pflanzen. Viele Leute schätzen die robusten Kakteen aber trotzdem wegen ihren filigranen Blüten, deren leuchtenden Blätter wunderschön blühen. Das tolle an Kakteen ist, dass sie normalerweise nicht allzu viel Pflege brauchen. Aber wie sieht das ganze im Winter aus?

Kakteen brauchen im Winter zwar nicht unbedingt mehr Pflege als andere Pflanzen, es lohnt sich allerdings vorher auf gute Lebensumstände zu achten. Wer übrigens denkt, dass Kakteen niemals bei Minusgraden überleben können, der irrt sich! Kakteen sind zwar in der Wüste heimisch aber das heißt nicht, dass sie nicht an kältere Temperaturen gewöhnt sind. Klar denkt man zuerst nur an die extrem heißen Temperaturen, aber Wüsten werden tatsächlich Nachts extrem kalt. In vielen Gebieten kann die Temperatur sogar auch in die Minusgrade wandern, sobald die Sonne verschwindet.

Winterharte Kakteen Überwintern: Die beliebtesten Kakteen

In der großen Familie der Kakteengewächse sind einige wunderschöne Sorten, die gut mit dem Frost zurechtkommen. Selbst Temperaturen bis minus 25 Grad machen diesen Wüstenbewohnern nicht viel aus. Vorausgesetzt natürlich, dass ihre Ansprüche an Standort und Pflege jederzeit optimal erfüllt werden. Zu den winterharten Arten gehören Igelsäulenkakteen (Echinocereus), Kugelkakteen (Escobaria) und Feigenkakteen (Opuntien). Darunter sind besonders folgende Sorten hierzulande empfehlenswert:

  • Adustus
  • Baileyi
  • Obsternte
  • Coccineus
  • Inermis
  • Viridiflorus

Vor allem der Adustus ist hierbei eine der beliebtesten Kakteenarten. Der Name bedeutet soviel wie schwarz oder verbrannt und weißt auf die schwarzen Dornen hin, die der Kaktus besitzt. Das macht allerdings nicht mal die Hauptattraktion aus. Besonders toll ist die farbenfrohe rosane Blüte, die der Kaktus in der Reifezeit ausbildet.

Die Escobaria lehnt mit ihren Namen an die Escobar Familie an, allerdings nicht die, die man auch aus der Geschichte als schreckliche Mafia Bosse kennt. Die Escobaria zeichnen sich vor allem durch die pinkfarbene Blüte aus, die mit langen ledrigen Blättern ausgebildet wird. Verschiedene Subspezies der Escobaria bilden:

  • Arizonica
  • Orcuttii
  • Sneedii
  • Vivipara

Schlussendlich gibt es noch die Familie der Opuntia, auch als die Kaktusfeige bekannt. Diese Kakteenart ist nicht so Kugelrund wie ihre Vorgänger und bildet die stacheligen Blätter als ovale dicke Auswüchse aus. Die Blüten dieser Kaktee sind oft rötlich/gelblich und macht sich auch in Kübeln hervorragend. Die beliebtesten Arten für das winterharte Kakteen überwintern sind:

  • Phaeacantha
  • Fragilis
  • Rhodantha
  • Cylindropuntia imbricata

Winterharte Kakteen Überwintern: So gelingt es

Wenn du an Kakteen denkst, denkst du bestimmt sofort an die sengende Hitze und trockenen Sandboden. Während das tatsächlich die Umstände sind, in denen viele Kakteen auskommen müssen heißt das nicht, dass Kakteen kein Wasser brauchen. Auch in den feuchteren, kälteren Klimata können viele Kakteen Arten überleben. Aber sind sie spezifisch anfällig? Schließlich sind Kakteen ja normalerweise in der Wüste heimisch.

Generell solltest du schauen, ob deine Kakteenart frosthart ist. Zartere Sorten gehen im Winter, ähnliche wie andere exotische Pflanzen, tendieren dazu den Bodenfrost nicht zu überleben. Hier sollte dir bewusst sein, der Kaktus kann den Winter zwar gut überleben, aber es kann trotzdem dazu kommen, dass die Blütenbildung und das generelle Wachstum leiden. Frostharte Varianten sind hierbei aber deutlich weniger anfällig als herkömmliche Kakteen. Hast du daher kein geeignetes Winterquartier, solltest du dir gut überlegen, welche Art von Kaktee du dir anschaffst. Wenn du bereits eine Kaktee hast, aber nicht genau weißt, wie du deine eventuell winterharten Kakteen überwintern sollst, schau einfach im Internet nach der spezifischen Kakteenart. Eine andere Möglichkeit wäre, im Fachhandel ein Bild vorzuzeigen und zu schauen ob dein Kaktus die Winterkälte abkann.

Pass Besonders auf, wenn du eine winterharte Kaktee kaufst, die davor nur in einem Gewächshaus gezüchtet wurde. Diese Kakteen sind zwar der Art nach winterfest, aber wenn sie vorher noch nie einen Winter miterleben mussten, kann es trotzdem vorkommen, dass sie unter dem kalten Wetter leiden.

Standortwahl

Damit deine Kakteen gut über den Winter kommen ist neben der tatsächlichen Temperatur natürlich auch die Pflege von äußerster Bedeutung. Nur wenn die Kugeligen Freunde über die Saison hinweg ausreichend mit Wasser und Nährstoffen versorgt werden, haben sie auch die Mittel den Winter zu überstehen. Der Ideale Standort für deinen Winterharten Kaktus sollte

  • ausreichend Sonne haben
  • windgeschützt sein
  • Regengeschützt stehen
  • Eine Abflussmöglichkeit für Wasser haben

Besonders wichtig ist hier vor allem letzterer Punkt. Kakteen mögen es nicht im Wasser zu stehen. Verbleiben sie zu lange in einem zu feuchten Umfeld fangen sie schnell an zu schimmeln. Falls sie einen Hof haben, wäre der perfekte Ort für eine Kaktee kurz unterm Dach oder in einer geschützteren Ecke.

Falls eine Schicht Schnee den Boden um den Kaktus herum bedeckt, versuch nicht, diesen zu entfernen. Es klingt vielleicht etwas kontraproduktiv, aber die Schicht aus Schnee kann dazu beitragen, den Kaktus vorerst vor extremerer Kälte und Frost zu schützen.

Wasserzufuhr

Jeder weiß, dass Wasser, das kalt wird und gefriert, sich langsam ausdehnt. Das kann vor allem für einen Kaktus detrimentale Folgen haben. Da Kakteen normalerweise wärmere Regionen mit langen Phasen ohne Flüssigkeit gewöhnt sind, speichern diese nämlich gerne einen Großteil des Wasser, dass sie bekommen an. So kann der Kaktus immer darauf zugreifen, wenn er es in einer Dürre nötig hat. Im Winter kann dies aber dazu führen, dass ein prall gefüllter Kaktus platzt.

Deshalb empfehlen wir, die Wasserzufuhr bis zu den ersten Minusgraden langsam auf ein Niveau anzupassen, bei dem der Kaktus zwar nicht zu wenig Wasser abbekommt aber auch nicht zu eng gefüllt wird. Dabei kann es zu einer natürlichen Verfärbung der Kakteen kommen. Eine leichte braune Verfärbung ist normal und bedenkenlos. Sobald der Kaktus wieder normal gegossen wird, kehrt die natürliche Farbe zurück.