Unberührte Natur: Wandern im Süden von Albanien

Ob in Deutschland oder seinen Nachbarländern – völlig unberührte Schauplätze in der Natur gibt es hier kaum noch. Wenn Du in Europa nach ursprünglicher Wildnis suchst, wirst Du eher im Balkanraum fündig, beispielsweise in Albanien. Besonders abwechslungsreich wird es im Süden des Landes, wo neben wilden Küstenabschnitten und antiken Ruinen schroffe Canyons und hohe Berggipfel zum Entdecken einladen. Vor allem in den dortigen Nationalparks erwarten Dich Naturwunder, die unberührter nicht sein könnten. Grund genug, einige Wanderutensilien einzupacken und zu einer Wanderreise durch Südalbanien aufzubrechen.

Südalbanien: Wieso und wo sich hier Wanderungen durch die Wildnis lohnen

Aus landschaftlicher Sicht ist Albanien eines der abwechslungsreichsten Länder Europas. Von klaren Buchten bis hin zu rauen Gebirgszügen bietet das unterschätzte Reiseziel etwas für jeden Geschmack. Zahlreiche Tageswanderungen führen durch die unterschiedlichen Landschaftsformen und auch mehrtägige Wanderrouten finden sich vielerorts, so beispielsweise der Gipfelweg Peaks of the Balkan und die Via Dinarica. Im Süden des Landes lohnt sich das Wandern besonders. Vor allem wegen der Nationalparks Llogara, Butrint und Germenji. Doch auch die Küste und die südöstliche Grenze zu Griechenland sind spektakulär. Aus kulinarischer und kultureller Sicht lohnt sich Südalbanien ebenfalls. Denn die Region ist für ihre reichhaltige Geschichte, ihre UNESCO-Stätten und ihre traditionelle Küche bekannt. Nicht verpassen solltest Du bei einer Wanderreise durch Südalbanien beispielsweise

  • abenteuerliche Gipfel-Pfade auf den griechisch-albanischen Grenzberg Gramos.
  • entspannte Trekking-Touren durch das verwunschene Vjosa-Tal.
  • Küstenwege zur UNESCO-Stätte Butrint.
  • die Herzlichkeit von ursprünglichen Bergdörfern wie Kudhes.
  • Wanderungen zur antiken UNESCO-Ruine Antigonea.
  • Beobachtungen von Wildtieren auf dem Çika-Berg im höchsten Gebirgsmassivs des südwestlichen Albaniens.
  • den spektakulären Caesar-Pass mit Aussicht auf die Vlora-Bucht.

Du willst schon bei der Anreise unvergessliche Erinnerungen sammeln? Dann solltest Du mit der Fähre nach Albanien übersetzen. Am besten suchst Du etwas im Voraus Fährverbindungen zwischen Korfu und Saranda heraus, die Dir die Möglichkeit zu einem Zwischenstopp auf der Insel bieten. Denn wer in Südalbanien wandern will, sollte unbedingt auch die zahlreichen Wanderrouten auf der griechischen Insel erlebt haben. Sowohl im Hinblick auf das Terrain als auch Klima herrschen auf Korfu einzigartige Bedingungen. Dabei ist unter Wanderern vor allem die Westküste der Ionischen Insel beliebt. Eine ideale Einstimmung auf den Wanderurlaub im südlichen Albanien!

Wanderreise durch Südalbanien: Wie ein Wanderurlaub aussehen könnte

Wenn Du mit der Fähre nach Südalbanien reist, beginnt Deine Wanderreise zwischen zerklüfteten Bergen und malerischen Stränden auf der griechischen Insel Korfu. Durchstreife die dichten Wälder nahe des Touristen-Ortes Kávos und wandere bei einer dreistündigen Tour entlang hoher Steilküsten zu einer einsamen Klosterruine nahe eines unberührten Sandstrandes. Panorama-Ausblick gefällig? Dann nimm Dir vier Stunden Zeit, um von der Nordflanke des heiligen Berges Pantokrátoras abzusteigen und dabei ganz Korfu zu überblicken. Genauso aussichtsreich ist ein Besuch der Byzantinischen Burg Angelókastro. Innerhalb von drei Stunden steigst Du danach auf einem Saumpfad in die Ágios-Geórgios-Bucht ab, wo Du Dich nach der Anstrengung erfrischst. Nicht nur zum Wandern lohnt sich die Reise über Korfu. Auch das Tafeln in traditionell griechischen Tavernen solltest Du Dir nicht entgehen lassen, bevor Du nach Saranda weiterreist. Hier wanderst Du zum 40-Heiligen-Kloster, von wo aus Du einen atemberaubenden Ausblick genießt. Nicht entgehen lassen solltest Du Dir zudem den antiken Synagogen-Komplex in der Nähe des Rathauses. Am nächsten Morgen ziehst Du per Mietwagen ins nahe gelegene Butrint weiter. Fahre über den Muzina-Pass und mache einen Zwischenstopp an der Quelle „Blaues Auge“, wo Du nach einem Spaziergang baden kannst.

Nationalpark Butrint

Im Nationalpark Butrint eröffnen sich Dir neben Ruinen aus verschiedenen Epochen zahlreiche Rundwege und unterschiedlich lange Wanderungen mit verschiedenem Schwierigkeitsgrad. Besonders schön sind die Wege am Butrint-See, wo Du die besondere Tier- und Pflanzenwelt des Nationalparks aus nächster Nähe erleben kannst. Wenn Du genügend Zeit einplanst, kannst Du von hieraus sogar bis nach Qeparo wandern. Dort solltest Du Dir die Festung Ali Pasha nicht entgehen lassen. Falls Du den ganzen Tag im Nationalpark Butrint verbringen willst, kannst Du gegen Abend auch mit dem Auto nach Qeparo fahren.

Qeparo und Kuhdes

Von Qeparos heutigem Ortskern an der Küste aus wanderst Du durch dichte Olivenhaine mit Blick auf das Meer bergauf. Nach einer Weile erreichst Du das alte Qeparo und besichtigst die Altstadt. Danach ziehst Du ins Bergdorf Kudhes weiter, wo Dich ursprüngliche Kultur und Gastfreundschaft erwartet. Gegen Abend fährst Du über den Llogara-Pass ins Herz des Nationalparks Llogara. Auf der mehr als 1.000 Meter hohen Passhöhe überblickst Du die Albanische Riviera und erkennst an klaren Tagen sogar Korfu.

Llogara Nationalpark

Als eine eher kurze Wanderung im Nationalpark Llogara gilt die Tour zum Caesar-Pass. Schon Julius Caesar soll jenen mit seinen Truppen beschritten haben. Über steinige Schluchten steigst Du von dem Pass aus zu herrlichen Badestränden ab. Wandere zum Gjipe-Strand, der für Autos unzugänglich ist und daher als einer der unberührtesten Strände in Albanien gilt. In der Nähe befindet sich auch ein Campingplatz, auf dem Du die Nacht verbringen kannst. Eine ebenfalls beliebte Route im Nationalpark ist der Pfad auf den Çika-Berg. Durch Kiefernwälder steigst Du hier über Kiespfade und Felsen zum Dholpur-Sattel auf und überblickst von dort aus die Ionische Küste.

Lunxhëria-Berge und Ausgrabungsstätte Antigonea

Am nächsten Tag geht es mit dem Auto zum östlichen Ende von Albanien, wo der Lunxhëria-Gebirgszug liegt. Dort wanderst Du durch die Ausgrabungsstätte Antigonea, von wo aus Du das Drino-Tal überblickst. Anschließend kannst Du ins nahegelegene Dhoksat weiter wandern und fährst gegen Abend mit dem Auto nach Gjirokaster. Die warmen Quellen von Benja und die osmanische Brücke Katiu sind nicht weit von dort entfernt und bei der Anreise eine Besichtigung wert.

Stadt der Steine (Gjirokaster)

Gjirokaster gilt als eine der schönsten historischen Städte in ganz Albanien, sodass Du Dir etwas Zeit für einen Spaziergang entlang der Steingebäude nehmen solltest. Danach führt Dich eine kurze Wanderung am Fuße des Nemërçka zum spektakulären Sopoti-Wasserfall. Anschließend brichst Du entlang des Flusses zur Kelcyra-Schlucht auf. Nach deren Durchschreitung führt Dich der Weg bis zu einem Gasthaus, wo Du Dich an der traditionellen Küche Albaniens stärken kannst.