Schon seit längerem gilte die ständige Benutzung von Torf im Garten und Blumenbeeten als Problem unter Wissenschaftler. Denn Torf ist leider nicht, wie viele Leute denken ein unendlicher Rohstoff. Klar Torf entsteht über zeit und ist damit quasi „erneuerbar“. Dieser Prozess dauert aber so lange, dass es nicht reicht um die Hohe Anfrage nach Torf zu decken.
Torf ensteht in den Mooren Deutschlands. Für nur einen Meter Torf vergehen im Schnitt bis zu 1000 Jahre, und es werden allein monatlich mehrere Tonnen benötigt. Dementsprechend werden unsere schönen und für den Kreislauf der Natur wichtigen Moore leider immer mehr abgebaut und zerstört. Wer dem ganzen entgegenwirken möchte der kann sich für Alternative Torf freie Erde entscheiden. Diese muss man allerdings leider selber herstellen. Dafür spart man aber auch eine Menge Geld und tut dabei noch etwas gutes für die Natur.
Selber Torffreie Erde herstellen
Inhalt auf einen Blick
Wenn du selber Erde herstellen möchtest, die keinen Torf enthält, dann brauchst du eigentlich nur drei simple Zutaten:
- Erde aus deinem Garten
- Kompost
- Lehm
Die Erde aus deinem Garten bietet hierbei die Basis für deine Torffreie Alternative. Denk daran dass du keine Erde nehmen solltest, die du im Laden gekauft hast, weile diese schon mit Torf versetzt ist. Du kannst aber prima einfach etwas ältere Erde aus deinem Garten nehmen, selbst wenn du die mal gekauft haben solltest. Wichtig ist nur, dass du vermeidest neue zu kaufen. Der Kompost versetzt deine Torf freie Erde mit ausreichend Nährstoffen und sogenannten Destruenten, also kleinen Organismen die die Erde mit wichtigen Mineralien und Substanzen anreichern. Der Lehm hat hier auch eine sehr wichtige funktion. Falls du bei dir in der Erde nicht schon ein größeres Lehmvorkommen hast, empfehlen wir dir einfach gekauften Gartenlehm zu benutzen. Keine Angst – der ist meistens nicht mit Torf angereichert. Lehm sorgt dafür. dass die Erde am Ende das Wasser gut behält und nicht alles sofort durchsickert.
Die drei Substanzen mischt du dann in einem folgendem Verhältnis Verhältnis zusammen:
- 50% deiner Gartenerde
- 40 % Kompost
- 10% Lehm
Torffreie Erde anreichern
Und schon ist deine eigens gemacht torffreie Erde fertig. Wenn du jetzt noch dafür Sorgen möchtest, dass deine Erde den Extra Mineralien kick bekommt kannst du noch Nährstoffhaltige Materialien, wie zum Beispiel zerstoßenes Urgestein oder Hornspäne untermischen. Urgestein ist hierbei vor allem Mineralienreich während Hornspäne vor allem sehr viel Stickstoff enthalten. Aber Vorsicht: Stickstoff ist zwar für die meisten Pflanzen von Vorteil, informier dich aber am besten trotzdem vorher, welche Pflanzen eher Stickstoff arm und stickstoff reich aufwachsen. Ein paar Pflanzen die Stickstoff zum Beispiel sehr gerne haben sind Pflanzen wie Tomaten oder Kartoffeln.
Noch ein kleiner Tipp am Rande: Wer sich seine eigene Erde für Topfpflanzen anmischen möchte, der kann an sich die selbe Mischung benutzen die wir vorhin vorgestellt haben. Man sollte jedoch noch etwas pflanzenverträgliches untermischen, dass das ganze etwas lockerer macht. Wir empfehlen dafür zum Beispiel Kokosfasern.
Was kann man statt Torf benutzen?
Hier kommt der große Clou: Torf ist gar nichtmal so gut, wie viele Leute denken. Zwar reichert er die Erde mit Stickstoff und weiteren Mineralien an und kann an sich gut Wasser speichern, allerdings macht er das nicht wirklich besser als andere Pflanzenerdealternativen.
Die Industrie bietet mittlerweile eine Fülle von Alternativen an, teilweise mit deutlich besseren Eigenschaften. Wenn Sie Ihren Garten umweltbewusst bewirtschaften möchten, sollten Sie beim Kauf von Blumenerde auf die Angaben auf der Rückseite der Verpackung achten und vorzugsweise Produkte mit reduziertem oder sogar komplett torffreie Produkte verwenden. Oft lohnt es sich am meisten mehrere Substanzen unterzumischen, damit kompensiert man meisten nicht nur für das wegfallende Torf, das Endresultat ist sogar meistens besser. Hier sind ein paar Stoffe, mit der du deine Erde anreichern kannst:
Kompost
Eine kostengünstige und naturschonende, und dabei auch noch effektivere Alternative zu Torf ist Kompost, der im eigenen Garten hergestellt oder in gewerblichen und kommunalen Kompostierungsanlagen erhältlich ist. Gartenkompost ist viel nährstoffreicher als Torf. Die Zugabe von Dünger ist also überflüssig. Außerdem verbessert Kompost die Bodenqualität längerfristig als Torf. Die Kompostierung von Grünabfällen und organischen Abfällen aus Kompostierungsanlagen ist zudem meistens etwas reichhaltiger als die eigene Gartenkompostierung. Du kannst aber natürlich trotzdem ohne Bedenken jederzeit deinen eigenen Gartenkompost nehmen.
Rindenhumus
Rindenhumus ist die Rinde, die zerkleinert und kompostiert wird. Es kann mit oder ohne Zusatz von Nährstoffen gewonnen werden. Auch Rindenhumus verbessert die Bodenqualität über einen längeren Zeitraum als Torf. Rindenhumus ist jedoch nicht mit Rindenmulch zu verwechseln, der nur aus grob gehackter und nicht kompostierter Rinde besteht.
Holzfasern
Holzfasern werden aus Sägemehl gewonnen. Da sie von Natur aus nährstoffarm sind, werden sie oft mit zusätzlichem Dünger angereichert. Sie können jedoch, ähnlich wie Torf, die Bodenqualität nur für relativ kurze Zeit verbessern. Kokosfasern eignen sich hervorragend für den Anbau von Pflanzen. Sie haben wie Holzfasern eine torfähnliche Konsistenz und speichern Wasser gut. Da sie sich langsam zersetzen, eignen sie sich zur Verbesserung der Bodenqualität über einen längeren Zeitraum.
Schilf
Oft werden heutzutage werden auch Schilf- und Hanffasern immer häufiger als Torfersatz verwendet. Chinesische Schilffasern eignen sich sehr oft gut zur Wasserspeicherung. Hanffasern haben sich vor allem in Mischungen mit Kompost bewährt.